Dokumentation
Leben im Universum

Leben im Universum

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Audiobook: 4 Minuten


Dr. Amelia Brand setting up a basecamp on a new planet, Interstellar
Dr. Amelia Brand richtet ein Basislager auf einem neuen Planeten in "Interstellar" ein. Quelle: Interstellar (opens in a new tab)

Räumliche Einschränkungen

Im letzten Kapitel haben wir gelernt, dass wir einer räumlichen Beschränkung unterliegen: Wir sind an die lokale Gruppe oder den Cluster gebunden, in dem wir uns gerade befinden, wenn die Trennungsgeschwindigkeit der lokalen Gruppe die Lichtgeschwindigkeit übersteigt. Unsere lokale Gruppe macht nur 0,00000000001% des derzeit beobachtbaren Universums aus. Man könnte also meinen, dass wir die großen Ereignisse im Universum verpassen, aber in Wirklichkeit ist das nicht der Fall. Damit will ich darauf hinaus, dass es keine Ereignisse geben wird, die den Ereignishorizont einer lokalen Gruppe oder eines Clusters überschreiten, dementsprechend können wir auch keine verpassen. Das Universum wird für den Großteil seiner Zeit nicht als Großes Ganzes sondern als viele voneinander vollständig unabhängige Einzelteile existieren.

Es wird keine kulturellen Auseinandersetzungen zwischen Arten aus verschiedenen Clustern geben, keine Herrschaft ĂĽber das Universum und kein Parlament, das es verwaltet, weil die Containerisierung des Universums eine "Seperation of concerns" (opens in a new tab) zwischen den Clustern schafft.

Zeitliche Einschränkungen

Wie wir im folgenden Kapitel erfahren werden, wird das Universum für den größten Teil seiner Lebensdauer kein Leben zulassen. Tatsächlich haben einige Sterne vielleicht noch einige Milliarden Jahre ihrer Lebensspanne vor sich, aber während sie in etwa 50 bis 100 Milliarden Jahren absterben, werden immer weniger neue Sterne geboren.

Diese Zeitspanne ist, in gesamtheitlicher Betrachtung, so kurz, dass man annimmt, dass das Universum nur etwa 0,0000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000001 % seiner Lebensdauer bewohnbar ist. Das sind 83 Nullen hinter dem Komma. Während der gesamten verbleibenden Zeit kühlt das Universum langsam ab und ist größtenteils nicht länger dazu in der Lage, neue Sterne zu bilden. Das Universum degeneriert, bis nur noch schwarze Löcher übrig sind.

Da diese Zeitspannen unvorstellbar lang sind, haben wir jedoch keinen Grund zur Sorge. Die Menschheit gibt es erst seit ein paar Tausend Jahren, und wir wĂĽrden wahrscheinlich schon in 15-30 Millionen Jahren mit der Besiedlung der gesamten lokalen Gruppe fertig sein, was nicht einmal 0,1 % der Zeit entspricht, die dem Leben in unserem Universum noch bleibt.

Ăśberleben in einem zerfallenden Universum

Wenn Sterne langsam absterben oder sich in Weiße Zwerge verwandeln, strahlen sie weniger Wärme ab, als sie es früher taten. Spezies, die versuchen, in einem zerfallenden Universum zu überleben, müssen möglicherweise näher an ihre Zwergsterne heranrücken, um ihre Planeten in die "neue" bewohnbare Zone ihres Sterns zu rücken, ähnlich wie Camper um ein Feuer, das langsam erlischt.

Exotische Formen von Leben und Energie


A black hole, capturing light from it's surrounding space
Ein schwarzes Loch, das Licht aus dem umgebenden Raum einfängt, visualisiert von Melodysheep. Quelle: Melodysheep (opens in a new tab)

Während das Universum zerfällt und nur noch schwarze Löcher übrig bleiben, ist es möglich, dass sich exotische Lebensformen an sie und ihre Rotationsenergie als letzte verfügbare Energiequelle im sterbenden Universum klammern. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass das möglich ist, könnte eine Spezies, die dazu in der Lage ist, fast das gesamte Universum überdauern, da Schwarze Löcher, wie wir im nächsten Kapitel erfahren werden, bis zum Ende des Universums existieren werden.

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Zusätzliche Ressourcen

    1.
  1. Melodysheep hat ein ein wirklich fantastisches und schönes Video, das einen Zeitraffer der Zukunft unseres Universums im Makromaßstab zeigt. Sein Video geht auch sehr detailliert auf die zeitlichen Beschränkungen des Lebens im Universum ein. Schau also gern rein, wenn du mehr erfahren wollen oder einfach nur eine Zusammenfassung dessen sehen möchtest, was wir gelernt haben.