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Raumfahrttechnik
Starship

Starship

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SpaceX' Starship entering Mars atmosphere
SpaceX' Starship bei Eintritt in die Atmosphäre des Mars. Quelle: SpaceX (opens in a new tab)

Dieser Haufen Blech soll also bis auf absehbare Zeit das Flagschiff der menschlichen Raumfahrt darstellen.
Lasst uns einen genaueren Blick auf dessen Vergangenheit werfen.

Grundlagen

SpaceX' Starship-Raumschiff und der Super Heavy Booster stellen ein vollständig und schnell wiederverwendbares Transportsystem dar, das sowohl die Besatzung als auch die Fracht zum Mond, zum Mars und darüber hinaus befördern kann. Das habe ich ganz toll von ihrer Website kopiert, findest du nicht? Okay, Spaß beiseite.

Historie

Die Entwicklung des Starship begann etwa 2012, obwohl SpaceX es erstmals 2010 bei einem Treffen des AIAA (American Institute of Aeronautics and Astronautics) erwähnte, bei dem auch bekannt wurde, dass das Unternehmen an größeren Triebwerken als den bisherigen Merlin-Systemen arbeiten würde, die die Falcon 1 und 9 antrieben. Damals stellte sich SpaceX vor, dass sie zwei separate Raketentriebwerke für die untere und obere Stufe von Starship planen und entwickeln würden. Das untere Triebwerk, das sie "Merlin 2" nannten, sollte mit RP-1 als Treibstoff betrieben werden, und das obere hieß eigentlich Raptor-Triebwerk, ähnlich dem, das sie kürzlich entwickelt haben, sollte aber mit LH2 (flüssigem Wasserstoff) betrieben werden.

Wie wir nun allerdings wissen und zuvor auch in der Raketentriebwerke (opens in a new tab)-Sektion beleuchtet haben, hat SpaceX sich letzten Endes dafür entschieden, das selbe Triebwerk für Booster und Starship selbst zu verwenden. Beide nutzen hier Methan als Treibstoff anstelle von RP-1 und flüssigem Wasserstoff. Wie du dich vielleicht erinnerst wäre der Full Flow Cycle der Raptor Engine mit dem geplanten Treibstoff RP-1 aufgrund des Rußproblems gar nicht umsetzbar gewesen!

FrĂĽhe Versionen

Das Starship-Programm von SpaceX hat zahlreiche Test- und Entwicklungsphasen durchlaufen.

Die Prototypen Mk1 und Mk2 wurden in Texas bzw. Florida gebaut und getestet. Sie verfügten über drei Raptor-Triebwerke und konnten eine Höhe von 5 km erreichen. Raumschiff SN1 wurde in Boca Chica erfolgreichen Drucktests unterzogen, aber während eines Tests zur kryogenen Druckbeaufschlagung zerstört. SN3 und SN4 wurden bei Tests im April und Mai 2020 zerstört. SN5 und SN6 wurden getestet und flogen wiederum bis zu 150 m hoch.

Die Höhen-Testflüge mit SN8 und SN9 waren größtenteils erfolgreich, die beiden stürzten jedoch bei der Landung ab, weil der Druck im Methantank zu niedrig war und der Sauerstoffvorbrenner eines Triebwerks ausfiel. SN10 absolvierte im Februar 2021 erfolgreich einen kryogenen Proof-Test und zwei Static Fire Tests. Im März unternahm diese Version zwei Startversuche, von denen der erste wegen eines Triebwerksproblems abgebrochen wurde und der zweite zu einer harten Landung und Explosion führte. SN11 wurde einem kryogenen Proof-Test und drei Static Fire Tests unterzogen, bevor am 30. März ein Flugtest stattfand, der mit einer Explosion in der Luft endete. SN12 bis SN14 starteten nie, und SN16 bis SN19 wurden entweder verschrottet oder nie fertiggestellt.

Wie in dem Video unten zu sehen bietet die Version SN15 jedoch mehrere Verbesserungen, einschlieĂźlich aktualisierter Software, Treibstoffarchitektur und Raptor-Design.


SN15 absolvierte mehrere Tests, bevor die Version im Mai 2021 einen erfolgreichen 10km-Flugtest mit anschlieĂźender Landung ĂĽberstand. AnschlieĂźend wurde SN15 ausgemustert und dem Rocket Garden hinzugefĂĽgt. Die folgenden Prototypen wurden entweder nicht fertiggestellt oder bis zu SN24 verschrottet.

SN24 sollte im Dezember 2022 auf Booster 7 einen Testflug in der Umlaufbahn absolvieren. Das Starship wurde mehreren Tests unterzogen, darunter kryogenische Proof-Tests, Spin-Prime-Tests und Static Fire Tests, bevor der Prototyp auf Booster 7 aufgesetzt wurde. Am 20. April 2023 fand schließlich der erste Integrated Flight Test statt. Nach erfolgreichem Start versagte jedoch die Stufentrennung, sodass SN24 anschließend vom Flight Termination System gezielt zerstört wurde, um Schäden bei einer möglichen Bodenkollision zu vermeiden.


Blick in die Zukunft

Im Jahr 2024 will SpaceX im Rahmen des dearMoon-Programms 9 Zivilisten in einem seiner Raumschiffe auf eine Reise um den Mond schicken. Einer dieser Zivilisten ist Yusaku Maezawa, ein japanischer Milliardär, der das Projekt auch finanziert.

Kurz nach diesem Projekt und nach der DurchfĂĽhrung weiterer Integrated Flight Tests bis zum Orbit sollen die ersten Frachtraketen zum Mars geschickt werden, um eine Basis von Materialien, Lebenserhaltungssystemen und Infrastruktur fĂĽr die erste bemannte Marsmission zu schaffen.

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Zusätzliche Ressourcen

    1.
  1. Mehr ĂĽber SpaceX Starship kannst du auf ihrer dedizierten Unterseite fĂĽr das Starship erfahren.